Chronik

Am 12. Mai 1913, dem Pfingstsonntag jenes Jahres, wurde der jetzige TuS Büchenbeuren im Gasthaus Gass ins Leben gerufen. Er hieß damals "Turnverein Büchenbeuren". Die Gründung geht insbesondere auf die Initiative von Pfarrer Bädeker, Lehrer Schneider und Dr. Schüler, der auch erster Vorsitzender wurde, zurück. Die Aktiven des Turnvereins mussten ihre Tätigkeiten aber bereits ein Jahr später wieder einstellen, weil die Turner zum ersten Weltkrieg einberufen wurden, aus dem 17 Sportler leider nicht mehr zurückkehrten.

Die Aktivitäten im Verein konnten erst wieder am 20. April 1920 aufgenommen werden, weil die französische Militärregierung das Turnen nach dem Krieg verboten hatte. Bei der ersten Sitzung hatte der Verein 21 Mitglieder, erster Vorsitzender wurde Karl Frank, der dieses Amt bis Dezember 1933 inne hatte. Die Aktivitäten beschränkten sich zunächst auf das Geräteturnen, die Übungsstunden fanden im Haus von Gustav Gass statt. 1924, 1925 und 1933 richtete der Turnverein das Bergfest des Hunsrückgaus, im Jahre 1926 den Kreisturn- und Spieltag des Kreises Zell, aus. Höhepunkte des Vereinslebens waren in dieser Zeit die Teilnahme an den Bergfesten an der Nunkirche bei Sargenroth. Am letzten Bergfest vor dem zweiten Weltkrieg konnte die Mannschaft des Turnvereins Büchenbeuren erstmals das Präsident-Brandt-Banner erringen. Es war der damals größte Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte. Danach kam das Vereinsleben zwangsweise über 13 Jahre zum Erliegen.

Das Turnen war nach dem zweiten Weltkrieg -wie schon nach dem ersten- von den Besatzungsmächten verboten worden, nicht jedoch der Ballsport. Daraufhin schlossen sich am 18. Juni 1946 fünf junge Männer – Horst Müller, Kurt Stumm, Wilhelm Gewehr, August Huth und Heinz Kappers – zusammen und beantragten bei der franz. Militärregierung die Gründung des „Vereins für Rasensport Büchenbeuren“.

Am 14. Januar 1947 bescheinigten die Militärregierung und der Sportverband Mittelrhein, dass der VfR Büchenbeuren gemäß den Bestimmungen ordnungsgemäß konstituiert ist. Die Gründungsversammlung wurde für den 25. März 1946 im Gasthaus Dietrich, das bis zu seiner Schließung Vereinslokal blieb, einberufen. Aus der ersten Wahl nach dem Krieg gingen als gewählter Vorstand hervor:

August Huth (1. Vorsitzender)
Wilhelm Gewehr (2. Vorsitzender)
Kurt Stumm (Kassenwart)
Hans Leonard und Emil Kley (Beisitzer)

Im VfR Büchenbeuren, der zunächst die Vereinsfarben schwarz-gelb trug, wurde in den ersten Jahren nur Fußball gespielt. Die Jahre 1947 und 1948 schloss man mit dem Titel des Kreismeisters ab. 1949 fusionierte man aufgrund des Spielermangels mit dem Sportverein Niedersohren.

Als 1952 eine Turnerabteilung unter Leitung von Willi Bohn angegliedert wurde, wählte man am 8.April einen neuen Vorstand:

Emil Rohleff (1. Vorsitzender)
Walter Bauer (2. Vorsitzender)

1956, als man bereits 73 Mitglieder zählte, wurde der Zusammenschluss mit Niedersohren wieder gelöst. Auf der Jahreshauptversammlung am 10. April 1958 wurde der Verein in Turn- und Spielverein Büchenbeuren umbenannt. Ab nun waren die Vereinsfarben, wie auch heute noch, schwarz-weiß. Am 20. Juli 1960 übernahmen nach den entsprechenden Wahlen:

Walter Bauer (1. Vorsitzender)
Julius Mönch (2. Vorsitzender)

Ende 1962 kam eine Tischtennisabteilung hinzu, die aber bereits drei Jahre später wieder aufgelöst wurde. Als 1964 die Leichtathletikabteilung (damaliger Abteilungsleiter Willi Fink) angegliedert wurde, stieg die Mitgliederzahl auf 96. Am 9. Februar 1968 wurde Wilhelm Gewehr als 1. Vorsitzender (Stellvertreter: Hans Dietrich) gewählt, der das Amt bis zu seinem viel zu frühen Tod 1985 inne hatte.

Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre ließ der Verein, aufgrund der hervorragenden Erfolge von Adi Bremm — unter anderem durch einen Marathonsieg in Metz und zweimalige Berufung in die Nationalmannschaft zu Länderkämpfen, auch international aufhorchen.

Als 1971 die Turnhalle der Hauptschule Sohren/Büchenbeuren bereitgestellt wurde, stiegen die Trainingsmöglichkeiten beträchtlich. Zur Steigerung der Spielstärke der Fußballmannschaften schlossen sich 1972 der TV Laufersweiler und der TuS Büchenbeuren zur SG Idarwald zusammen. Während die Jugendmannschaften auch bis 1988 noch zusammen spielten, hatten sich die Seniorenmannschaften seit der Neueinweihung des Sportplatzes „Unter den Eichen“ 1981 wieder getrennt. Die Fußballabteilung nahm in den Jahren 1986 – 1988 einen großen Aufschwung. 1986 stand die 1. Mannschaft im Endspiel um den Kreispokal, 1987 stieg sie in die Kreisliga B auf, wo sie sich bereits im ersten Jahr der Klassenzugehörigkeit arriviert hatte. Am 10. Januar 1986 übernahm Friedhelm Schulmerich den Vorsitz, wonach am 8. Januar 1988 Dietmar Schneider des zu diesem Zeitpunkt 243 Mitglieder umfassenden TuS zum Vorsitzenden und Rosi Socha zur 2.Vorsitzenden gewählt wurde.

Anfang der 90er-Jahre wurden die Planungen für dringend benötigte Ergänzungen am Sportplatz in Angriff genommen, wie: ein massiver Geräteschuppen (fertig 1991), die Flutlichtanlage (1993) sowie - bedingt durch den Abriss der alten Jahnhalle - ein Sporthaus mit Umkleide, Duschen und Verkaufsraum. Die architektonischen Planungen hierfür begannen 1992 durch Ralf Bonn. Die Bauphase selbst begann Ende 1996 nach Sicherstellung aller Zuschüsse und des Finanzierungsplanes und fiel unter die Egide von Reinhard Bonn, der 1994 den Vorsitz des TuS zusammen mit Harald Fink als seinen Stellvertreter übernahm. Dank des Engagements der Mitglieder beim Bau und den öffentlichen Geldern sowie einer gewissenhaften Kostenüberwachung von Wolfgang Hasselbach konnten die finanziellen Belastungen für den TuS extrem niedrig gehalten werden. Die offizielle Einweihung des Sporthauses am 11. August 2000 wurde wieder unter Dietmar Schneider als Vorsitzendem (2.Vorsitzende Siglinde Viering), die 2 Monate zuvor gewählt wurden, gefeiert. 2003 sollten dann zur Abrundung - ebenfalls in Eigenleistung der Mitglieder - eine Bepflasterung vom Gerätehaus bis zum Sporthaus incl. Vorplatz folgen.

2 Jahre später stellte sich ein großes Problem für unsere 1996 gegründete Abteilung Baseball. Ihr bisheriges Spielfeld fiel der Landebahnverlängerung zum Opfer. Nachdem uns die Gemeinde den jetzigen Standort an der Jahnhalle schnell und relativ unbürokratisch zur Verfügung stellte, konnte nach etwas längerer, jedoch mit hoher Eigenleistung durchgeführter Bauphase im Jahr 2009 die offizielle Einweihung des neuen Baseballplatzes gefeiert werden, bei der Landtagspräsident Joachim Mertes den ersten offiziellen Ball pitchte.

2013 folgte als nächste "exotische" Abteilung: das Ultimate Frisbee. Das allgemein bekannte Frisbee wird hier als Mannschaftssportart ausgeübt. Jenny Schulmerich steht als engagierte Verantwortliche gerne als Ansprechperson für Fragen zur Verfügung. Jenny war und ist auch in starkem Maße mit beteiligt bei der Gründung und offiziellen Meldung des FFC United Büchenbeuren beim Fussballverband Rheinland als Fussball-Freizeitmannschaft in 2014, in der hauptsächlich- jedoch nicht nur - Mitglieder des Café International kicken. Gleichzeitig stellte der TuS alle interessierte und sportaktive Flüchtlinge beitragsfrei, so daß sie unkompliziert und mit Versicherungsschutz jedes Sportangebot nutzen können. Diese pragmatische Möglichkeit fand sehr viele Nachahmer bei anderen Vereinen, so dass es zu einem ersten „internationalen“ Kleinfeld-Turnier im Mai 2016 auf dem Sportplatz in Büchenbeuren mit 14 Teams kam.

Mit Unterstützung der Fussballkreises Hunsrück-Mosel und des Vorsitzenden des Fussballverbandes Rheinland –Walter Desch-, gründete unser Vorsitzender eine Hunsbunt-Liga, in der die Geflüchteten zusammen mit „Einheimischen“ regelmässig im Wettkampfmodus gegeneinander antreten konnten und die somit als Sprungbrett als Einstieg zur Integration in den offiziellen Spielbetrieb genutzt werden konnte.

Am 27. Oktober 2015 erhielt der TuS für diese und weitere Integrationsideen/ und -massnahmen den Fritz-Walter-Preis aus Händen des Sport- und Innenministers Roger Lewentz.

Bei der Jahreshauptversammlung im Jahr 2019 wurde Volker Winter als neuer Vorsitzender (Stellvertreter Klaus Römer) gewählt, nachdem Dietmar Schneider 2018 nach insgesamt 24 Jahren Präsidentschaft zurückgetreten war.

Es kamen neben der Corona-Pandemie im Jahr 2020 direkt große Herausforderungen und Veränderungen auf den TuS zu, da relativ kurzfristig und auch unerwartet eine bereits seit längerem beantragte Landesförderung zum Neubau eines Kunstrasenplatzes „frei“ und somit für unseren Verein verfügbar wurde.

Schnell wurde klar, dass man diesen neuen Platz aus ökonomischer und ökologischer Sicht zusammen mit dem TuS Sohren bauen würde, dessen Hartplatz auch in die Jahre gekommen war. Durch eine hohe Zahlung der Ortsgemeinde Büchenbeuren für das komplette Sportplatzgelände incl. des seinerzeit in Eigenleistung gebauten Vereinshauses war ein weiterer großer Finanzierungsbaustein geschaffen. Beim Nachbarverein in Sohren wurden auch alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die anteilig finanziellen Voraussetzungen zu erfüllen. In einer Rekordzeit von nur einem Jahr, konnte dank hoher Einsatzbereitschaft von ehrenamtlichen Helfern in unzähligen und unbezahlbaren Arbeitsstunden und der guten Koordination der nötigen Fremdarbeiten (vor allem das Verlegen des Kunstrasens) im August 2021 das neue Sportgelände „Alte Asche“ auf dem ehemaligen Sportplatz des TuS Sohren offiziell eingewiehen werden. Bereits während dieser Bauzeit entstand ein gutes Verhältnis bei den nun jeweils hälftigen „Besitzern“ des neuen Geländes. Dieses wurde auch per Vertrag von beiden Vereinen entsprechend dokumentiert, so dass sich die neue, fussballerische Heimat des TuS nun auf der „Alten Asche“ befindet und wettbewerbsmässig in der bereits seit 1995 bestehenden Spielgemeinschaft unter idealen Bedingungen fortgeführt werden kann.

Im Gegensatz dazu verlor der TuS leider das von den Softballern in jahrelanger Arbeit - größtenteils in Eigenleistung - gestaltete reine Baseballfeld mit seinen Dugouts an der Jahnhalle an die Ortgemeinde, da es sich im Bereich des neuen Gewerbegebietes zwischen Büchenbeuren und Sohren befindet. Ein durchaus durchführbarer Kompromissvorschlag zu einer verlängerten Nutzung wurde von der OG Büchenbeuren leider abgelehnt und letztendlich wurde der Nutzungsvertrag zum 31. März 2024 gekündigt.

In 2022 trat Volker Winter als Vorsitzender zurück und der 2. Vorsitzende Klaus Römer übernahm kommissarisch, bis er bei der folgenden Jahreshauptversammlung 2023 offiziell zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. (2. Vorsitzender Kevin Händel).

Höchst erfreulich war - neben dem Sportplatzneubau - auch die Entwicklung bis 2024 der anderen Abteilungen im Verein und somit positiv gegenläufig zu den allgemeinen Erfahrungen im Vereinsbereich, da aufgrund der mehrjährigen Pandemie vielerorts deutliche Verluste bei den Mitgliederzahlen vorherrschten,

Das Kinderturnen hat sich sogar zum Aushängeschild entwickelt. Beginnend bei den 1-3 jährigen (1 Gruppe), über die 3-6 jährigen (3 Gruppen) bis hin zu den 6-10 jährigen (2 Gruppen) können deutlich mehr als 100 Kinder betreut werden. Im Erwachsenenbereich gibt es nach wie vor auch eine Turngruppe, ebenso bestehen weiterhin die Büchenbeuren Braves mit einem aktiven Spielbetrieb im Bereich Softball. Neu hinzugekommen sind hochinteressante Spartenbereiche wie Brasilian Jiu Jitsu, Thai-Boxen und Badminton, so dass man mit Fug und Recht sagen kann, dass der TuS Büchenbeuren breit und somit gut aufgestellt ist